Heute war ich zum ersten Mal im lycée.
In der ersten Stunde waren wir in einem Computerraum und hatten so
etwas wie Geographie und Wirtschaft. Danach hatten wir mit demselben
Lehrer Histoire, allerdings haben wir dann doch eher Géographie
gemacht. Ich habe genug verstanden, ich konnte sogar mitschreiben.
Die Schüler bleiben in Frankreich nicht immer in der gleichen
Klasse, sondern gehen in die Klasse des Lehrers. In den Pausen sind
die Gänge und der Hof gerammelt voll mit Schülern. Nach Géographie
hatten wir Géographie-Histoire. Dieses Fach wurde von einem anderen
Lehrer auf Englisch unterrichtet. Ich war etwas geschockt, wie
schlecht die Franzosen Englisch können. Ein Mädchen wollte „heart“
sagen und brachte nur „hurt“ heraus, nur so als Beispiel.
Ein
Mädchen allerdings sprach sehr gut, später habe ich sie gefragt,
sie ist erst seit drei Wochen in Frankreich und kommt aus den
Vereinigten Staaten.
Unsere letzte Stunde heute war Allemand, den
Nachmittag hatte das lycée frei, weil heute eine Veranstaltung
stattfinden sollte. Eine Art Talentwettbewerb für Fotografie und
Malerei mit musikalischer Untermalung von Schülergruppen. Ein paar
Gruppen waren sehr gut, es gab sogar eine Jazzgruppe. Alle Schüler
blieben bis genau 18:00 im lycée.Die Atmosphäre war einfach
unschlagbar, alle saßen im Gras und haben der Musik zugehört.
Hier in Châtellerault gibt es
eine hübsche Einkaufsstraße, überhaupt sind die meisten Gebäude
sehr schön, aber nicht renoviert. Unser Haus ist neu renoviert, aber
da man sich in Frankreich die Schuhe im Haus nicht auszieht haben sie
die alten Böden nur gesäubert, aber keine neuen verlegt. Es sieht
so wunderschön aus. Abends habe ich mich mit meiner Gastfamilie
amüsiert. Victorias kleine Schwester Sabine ist ein netter kleiner
Wirbelwind. Mein kleiner Bruder spricht als einziger (abgesehen vom
Vater) kein Deutsch, kann aber das „H“ am besten aussprechen.
Besonders süß war es, als er zu mir gesagt hat „Je trouve que tu
parles bien francais“. Meine Gastmutter ist ein Österreich-Fan und
sie spricht auch ein bisschen Deutsch.
Im Moment finde ich es sehr kompliziert
sinnvoll zu denken. Ich denke mir nur sehr einfache Sätze auf
Deutsch, aber ich kann jetzt schon spüren, wie mein Französisch
besser wird.